(14.03.2023) Mit dem Veronika-Fialka-Moser-Diversitäts-Preis ehrt die MedUni Wien jährlich Projekte, die sich mit Vielfalt und Diversity in der Medizin beschäftigen. Die diesjährigen Preisträger:innen wurden im Rahmen des Tages der Medizinischen Universität Wien ausgezeichnet.
Ziel des Forschungsprojektes war es, anhand von Magnetresonanztomographien des Gehirns strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern darzustellen. Es konnte gezeigt werden, dass die Geschlechterunterschiede das gesamte Gehirn betreffen. Mittels maschinellem Lernen ist es möglich, basierend auf Bildgebungsdaten von 121 Menschen das biologische Geschlecht mit einer Genauigkeit von 83 Prozent vorherzusagen. Bei Transgender-Personen sind es nur 67 Prozent. Das zeigt, dass in dieser Personengruppe die Geschlechtsidentität zu einer Veränderung des neuroanatomischen Musters führt, welches Männer und Frauen voneinander unterscheidet. Die geschlechtsangleichende Hormontherapie bei Transgender-Personen verdeutlicht ebenfalls einen Effekt auf die Struktur des Gehirns, insbesondere im Sinne einer „Feminisierung“ bei Transgender-Frauen unter Einfluss von Testosteron.
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden Effekte der geschlechtsangleichenden Hormontherapie auf die beiden primären inhibitorischen und exzitatorischen Neurotransmittersysteme, GABA und Glutamat, in Transgender-Proband:innen mittels Magnetresonanzspektroskopie (MRS) untersucht und mit einer Cisgender-Kohorte verglichen. Hierbei erhielten Transgender-Proband:innen eine Hormontherapie, während die Cisgender-Vergleichskohorte keine Intervention über den Vergleichszeitraum bekam. Zusätzlich wurden Baseline Vergleiche zwischen Cisgender-Proband:innen in einer der größten evaluierten Kohorten einer MRS Studie errechnet.
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